Ein Glas Guten Weins

Ist dir mal aufgefallen, wie guter Wein sich im Glas verteilt, wenn er eingegossen wird? Es sickert in dickflüssigen Strahlen nach unten. Weißt du warum? Kannst du Gläser abwaschen? In einem wirklich sauberen Glas fließt das Wasser einfach ab und bildet keine Tröpfchen.

Beide Phänomene kommen durch die sog. Oberflächenspannung zu Stande - der Wechselwirkung zwischen den Wasserteilchen (untereinander und mit der Glaswand). Diese Oberflächenspannung lässt Tautröpfchen in Kugelform bleiben (etwa abgeplättet durch die Gravitationskraft). Sie bewirkt auch, dass das Wasser im Wasserbehälter eines Vogelkäfigs die Behälterwand "hochklettert".

Die Oberflächenspannung von Wein ist halb so groß wie die des Wassers. Schenkt man Wein in ein Glas ein, vor allem süßen Wein, verteilt er sich zunächst weit auf der Glaswand. Ist diese fettig, kann kein Wasser abfließen - die Wassertröpfchen werden förmlich festgehalten. Wenn du keinen Wein trinkst, versuche es doch mit Wasser verdünnten Saft - Zucker senkt wie Alkohol die Oberflächenspannung des Wassers.