Heisser Kaffee
Während des Lösungsprozesses wirken die Wasserteilchen mit Dipolmoment auf die Kationen und Anionen des Kristallgitters des zu lösenden Stoffes. Die Sauerstoffatome im Wasser mit ihrer negativen Teilladung umschließen die Kationen und "reißen" sie aus dem Kristallgitter. Die Wasserstoffatome mit ihrer positiven Teilladung hingegen machen dasselbe mit den Anionen. Mischen führt zu einem höheren Wasserzufluss und beschleunigt damit den Lösungsprozess.
In Folge der Trennung von Kationen und Anionen entstehen Lücken, die im weiteren Verlauf mit freien Teilchen oder Ionen gefüllt werden. Der Energiewert dieses Prozesses (Chemiker sprechen auch von der "Enthalpie") ist genauso groß wie die Gitterenthalpie, das ist der Übergang von Festkörperionen zu einem Ionengas. Für Salz heißt das:
Danach dringen in die Lücken zwischen den Teilchen des Lösungsmittels Ionen ein, die sich von diesen vollständig umschließen lassen. Während dieses Prozesses, man spricht von Hydratation (bzw. von Solvatation, falls das Lösungsmittel nicht Wasser ist), wird immer Wärme frei, somit ist die Enthalpie der Hydratation immer negativ:
Die Enthalpie der Lösung einer gegeben Bindung ist gleich der Summe der Gitterenthalpie und der Enthalpie der Hydratation. Somit beträgt die Gesamtenthalpie des Lösungsprozesses DH = -77 kJ, was bedeutet, dass der Prozess exotherm verläuft, also Wärme frei wird.